Das Motto des neusten Wrestling-Ablegers aus dem Hause 2K ist „Even Stronger“. Das passt wie die Faust aufs Auge: „WWE 2K23“ baut auf den Stärken seines Vorgängers auf.
Nachdem die „WWE 2K“-Reihe im vergangenen Jahr mit „WWE 2K22“ nochmal die Kurve gekriegt hat, steigen John Cena und Co. jetzt wieder in den Ring und deuten einen echten Aufwärtstrend an. Wir haben das Spiel unter die Lupe genommen und sagen euch, ob sich auch „WWE 2K23“ wieder lohnt.
So schön war Wrestling schon lange nicht mehr
Eines vorweg: „WWE 2K23“ ist eines der besten Spiele der Reihe. Zwar konnte bereits der Vorgänger zeigen, wie es richtig geht, aber insbesondere technisch hat der neuste Teil nochmal eine Schippe draufgelegt – zumindest auf der PlayStation 5-Version, die uns zur Verfügung stand. Sowohl die Wrestler und Wrestlerinnen selbst als auch die Animationen sind gelungen umgesetzt. Etwas befremdlich wirken da vielleicht noch die Zähne oder Haare der Charaktere, aber das scheint ja ein gängiges Problem unter Videospielen zu sein.
Auch das Gameplay fühlt sich flüssiger an. Zwar gibt es kaum Änderungen im Ring selbst, aber solange alles richtig funktioniert, ist das das Wichtigste. Euch stehen dabei wieder zahlreiche Stars zur Auswahl. Das Roster umfasst beinahe 200 Wrestler, die zum Start enthalten sind. Natürlich könnt ihr auch eigene Kämpfer erstellen. Dabei stehen euch zahlreiche Optionen zur Verfügung (fast schon zu viele). Dann könnt ihr zudem noch euer Move-Set und Ring-Einzug anpassen. Solltet ihr also penibel sein, werdet ihr wohl einige Stunden in die Erstellung reinstecken.
Womit anfangen?
Wer noch nie ein Wrestling-Game gespielt hat, wird mit der Auswahl im Hauptmenü wohl etwas überfordert sein. Euch stehen diverse Modi wie „Showcase“, „Universe“ oder „MyGM“ zur Verfügung. Was hat es damit auf sich?
- Showcase: In diesem Modus erlebt ihr die Schlüsselmomente in John Cenas Karriere nach. Der Kniff ist allerdings, dass ihr nicht den Champ selbst, sondern seine Gegner in den Kämpfen steuert.
- Universe: In diesem Modus könnt ihr die WWE nach eurem Belieben frei gestalten. Ihr bestimmt dabei über das Roster, die Fehden und welche Shows anstehen.
- MyGM: Ähnlich wie im „Universe“-Modus kümmert ihr euch in „MyGM“ um Shows, die anstehen und mehr. Allerdings schlüpft ihr dabei in die Rolle eines General Managers und müsst euch gegen andere GMs behaupten. Insgesamt also etwas weniger Freiheit, aber dafür umso herausfordernder.
- MyFaction: Kein Sport-Game kommt heutzutage mehr ohne ein Karten-System aus. Auch in „WWE 2K23“ könnt ihr Karten von WWE-Superstars sammeln und eure eigene Fraktion aufbauen.
- MyRise: Der Story-Modus in „WWE 2K23“. Diesmal stehen euch sogar zwei verschiedene Storylines zur Verfügung: „The Lock“ und „The Legacy“.
Kleine Neuerungen
Match-Arten findet ihr im neuen Teil auch zuhauf. Neben den üblichen „Triple Threat“- oder „Handicap“-Matches hat es ein komplett neuer Modus ins Game geschafft: „Wargames“. Hier treten Dreier- oder Vierer-Teams in chaotischen Kämpfen in zwei nebeneinanderstehenden Ringen an. Dabei sind diese von einem doppelten Stahlkäfig umgeben, was dafür sorgt, dass ihr euch genau überlegen müsst, in welchem Ring ihr in den nächsten Minuten Fäuste verteilen möchtet. Gleichzeitig ist dieser Match-Typ etwas übersichtlicher als zum Beispiel der klassische 8-Man-Kampf, da sich nicht alle Wrestler im selben Ring aufhalten.
Zwar wurde das grundlegende Kampfsystem aus dem Vorgänger übernommen, doch die ein oder andere Änderung ist uns dennoch aufgefallen. So gibt es noch mehr Moves, was insbesondere bei den Gegenangriffen auffällt. Auch die in „WWE 2K22“ eingeführte Ausdaueranzeige ist zurück. Doch jetzt spielt diese eine noch größere Rolle im Spiel. Wie im Vorgänger können eure Stars nicht mehr rennen und bewegen sich recht langsam, wenn sie erschöpft sind. Darüber hinaus schlägt sich das nun auch auf die Gesichtsausdrücke und Bewegungsanimationen der Wrestler nieder. Das Ganze sorgt für eine noch realistischere Wrestling-Simulation.
Der Weg in die richtige Richtung
Wer hätte gedacht, dass nach dem Debakel mit „WWE 2K20“ die Reihe sich noch einmal fängt und anschließend sogar noch steigern kann? Wir waren bereits erleichtert als „WWE 2K22“ einen gelungenen Neustart der Wrestling-Reihe eingeläutet hat. Und unsere Prognose aus dem letzten Jahr hat sich bewahrheitet: Der Nachfolger ist eine gelungene Steigerung – besonders technisch.
Alles in „WWE 2K23“ ist einen Tick besser als im Vorgänger. Das Spiel bietet nochmal mehr Umfang, das Gameplay wurde beibehalten, aber verbessert und die Grafik sieht im direkten Vergleich aufpolierter aus. Hier und da trifft man immer noch auf kleinere Bugs und nicht jeder Spiel-Modus liefert den größten Spielspaß ab, doch das könnte auch einfach eine Geschmacksfrage sein. Ob ihr nun lieber eure Kreativität im „Universe-Modus“ auslebt oder doch lieber die Geschichte in „MyRise“ verfolgt, bleibt euch überlassen. Optionen habt ihr in „WWE 2K23“ jedenfalls zu genügen. Wrestling-Fans können endgültig aufatmen.
Bilder: 2K Games
- Verbesserte Grafik
- Flüssige Animationen der Wrestler
- Originale Entrance-Musik der Stars
- Sehr detaillierte Wrestler und Wrestlerinnen
- Verhältnismäßig wenig Lieder im Menu
- Zähne und Haare der Figuren wirken befremdlich
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- Gute Steuerung
- Abwechslungsreiche Modi
- Noch mehr Moves und Kontermöglichkeiten
- Solider Multiplayer
- Immer noch Microtransaktionen im MyFaction-Modus
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- Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
- Die Wrestler fühlen sich im Kampf sehr unterschiedlich an
- Das Kontersystem wurde noch einmal erweitert
- Die KI verhält sich manchmal nicht sehr intelligent
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- Gleich zwei Karrieren in MyRise verfügbar
- Ihr könnt in Universe und MyGM eure eigenen Geschichten erzählen
- Erlebt die Schlüsselmomente von John Cena nach
- Die Dialoge in MyRise sind nicht gerade ausgefallen
- Das John Cena-Showcase bietet kaum Abwechslung
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- Viele Anpassungsmöglichkeiten im Charakter-Editor
- Fast 200 Wrestler im Spiel
- Diverse Spiel-Modi und Match-Typen
- Online-Multiplayer ist ebenfalls vorhanden
- Die Charaker-Erstellung ist etwas unübersichtlich
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