Es gab schon einige Schauplätze in Horror-Games, aber der 1. Weltkrieg ist in dieser Hinsicht noch ziemlich unverbraucht. Steelkrill Studio schickt euch mit dem neuen Spiel „Trenches“ in die Schützengräben – doch feindliche Soldaten sind euer geringstes Problem.

„Trenches“ erscheint am 20. Januar 2023 für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S und Nintendo Switch. Der Survival-Horror-Titel erinnert an das Spiel „Slender“, nur dass ihr statt nach Seiten im Wald, nach Puppen in einem verwinkelten Schützengraben sucht. Einen Einblick erhaltet ihr im Video von GameTrailers:

Der Albtraum des Krieges

Der Staub legt sich allmählich und ihr öffnet langsam eure Augen. Die Ohren dröhnen noch von der Explosion. Um euch herum ist niemand mehr. Nur ihr ganz allein in den feindlichen Schützengräben. Ihr greift in eure Jackentasche und blickt sehnsüchtig auf das Foto eurer Familie. In euren Gedanken drängt sich immer wieder ein Satz auf: „Ich muss überleben!“ So in etwa fängt „Trenches“ an. Allerdings wird nicht wirklich erklärt, warum die Schützengräben, in denen ihr euch nun befindet, menschenleer sind. Na ja, sei’s drum – umso unheimlicher wirkt das Szenario.

Ihr müsst euch jetzt in den Gräben umsehen und einen Weg aus eurer Misere finden. Bewaffnet seid ihr nur mit einer Grabenpfeife. Unterwegs findet ihr allerdings noch mehr nützliche Gegenstände. Und die werdet ihr auch brauchen, denn auch wenn die Schützengräben verlassen scheinen, sind sie es nicht. Ein Monster ist euch dicht auf den Fersen.

Leichen in Trenches

Schnitzeljagd

Um dem Tod zu entgehen, gilt es Hinweise und Ziele zu finden. Insgesamt liegen neun unheimliche Puppen in den Gräben verteilt herum, nach denen ihr Ausschau halten müsst. Das klingt einfacher als es ist. Denn die Schützengräben sind ein wahres Labyrinth. Babyschreie führen euch dabei auf den richtigen Pfad und werden lauter, wenn ihr eure Grabenpfeife einsetzt. Doch diese solltet ihr mit Bedacht nutzen. Auch das Monster reagiert auf die Pfeife.

Das knarzende Holz der Böden gibt ebenfalls euren Standort preis und sollte vermieden werden. Mit Flaschen oder Dosen könnt ihr die Gefahr immerhin auf die falsche Fährte locken. Immer wieder stoßt ihr auf Hindernisse, wie zum Beispiel verschlossene Türen oder Stacheldrähte. Habt ihr die Karte gefunden, erleichtert euch das die Orientierung immerhin etwas. Ohne sieht das ganze schon etwas anders aus. Habt ihr beispielsweise endlich den Schlüssel für die abgeschlossene Tür gefunden, müsst ihr erstmal den Weg zurückfinden – am besten ohne dem Monster in die Arme zu laufen (oder was auch immer es zum Packen nutzt).

Puppe in Trenches

Es kommt näher

Optisch ist „Trenches“ kein Hingucker. Muss es aber auch nicht unbedingt sein. Was das Spiel ausmacht, ist die Atmosphäre. Diese entsteht durch eine hervorragende Soundkulisse. Immer wieder sind dumpfe Schritte zu vernehmen. Sobald diese schneller und lauter werden, schlägt euch das Herz bis zum Hals. Da ihr zudem noch auf das Weinen der Babypuppen achten müsst, seid ihr umso empfindlicher für Geräusche und dann – bam! Ein Jump-Scare.

Von denen gibt es im Spiel eine ganze Menge. Fast schon zu viele. Solltet ihr jedoch auf genau solch eine Horror-Erfahrung stehen, dann wird euch „Trenches“ definitiv das Blut in den Adern gefrieren lassen. Unheimliche Kritzeleien an den Wänden und noch viel gruseligere Bilder verstärken die schaurige Atmosphäre noch einmal ungemein.

Monster in Trenches

Intensiv und beängstigend

Im ersten Moment schreckte mich „Trenches“ etwas ab und zwar im negativen Sinne. Die Grafik ließ mich schaudern und hinzukam noch, dass die Spielfigur immer wieder blinzelt, was etwas störend beim Spielen ist. Doch nach wenigen Minuten änderte sich bereits meine Meinung. Die Geräusche um mich herum fingen an, mich kirre zu machen. Ständig hatte ich das Gefühl, verfolgt zu werden. Es erinnerte mich an meine erste Erfahrung mit „Slender“. Solltet ihr genau diese Art von Horror-Game suchen, dann könnte „Trenches“ etwas für euch sein. Bei einem Kaufpreis von 9,41 Euro macht ihr nicht viel falsch.

Bilder: Steelkrill Studio

Präsentation16 / 20
  • Atmosphärische Soundkulisse
  • Gruselige Details, wie zum Beispiel unheimliche Fotos
  • Matschige Texturen und wenig Sicht
  • Etwas übertriebene Lichteffekte, die auf dem Bildschirm stören

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Spieledesign16 / 20
  • Gruselfaktor ist dank des Audiodesigns gegeben
  • Jump-Scares sorgen für Schockmomente
  • Das Anvisieren von Objekten ist etwas friemelig
  • Im Spiel seid ihr die meiste Zeit nur am Umherlaufen

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Balance15 / 20
  • Genügend Hinweise, um den richtigen Weg zu finden
  • Einsteigerfreundlich, da die Steuerung nicht sonderlich kompliziert ist
  • Das Monster lässt sich nicht wirklich oft blicken
  • Die Jump-Scares sind leider etwas überfrachtet

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Story14 / 20
  • Geschichte entfaltet sich nach und nach
  • Insgesamt ist die Handlung nicht der Rede wert

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Umfang14 / 20
  • Wiederspielwert ist vorhanden, da Hinweise zufällig verteilt werden
  • Nicht sonderlich lange Spielzeit
  • Etwas wenig Abwechslung

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