Bioware hat in einem etwas längeren Blogeintrag sehr detailliert aufgeschlüsselt, wie sich das Gameplay in der Remaster-Edition von „Mass Effect“ verändern soll. Die Entwickler hatten bereits in Vorfeld versichert, dass die „Legendary Edition“ mehr sein soll als ein Grafik-Update.
Mitte November 2020 wurde die „Mass Effect: Legendary Edition“ der Öffentlichkeit präsentiert. Die Sammlung enthält alle drei Spiele der Shepard-Trilogie und sollte technisch überarbeitet werden. Vor allem der erste Teil der Reihe brauchte ganz offensichtlich eine Generalüberholung. Was die Änderungen also für das eigentliche Spiel bedeuten, erfahrt ihr hier.
Gameplay-Veränderungen
Laut dem Blogeintrag musste vor allem der erste Teil der Reihe überarbeitet werden. Zum einen, weil er sich heutzutage nicht mehr dynamisch genug anfühlt, aber auch damit er mit der Spielerfahrung nicht so stark von den anderen Teilen abweicht. Insgesamt soll sich die Reihe wie aus einem Guss anfühlen. Die Gameplay-Änderungen unterteilen sich dabei in drei Bereiche: Allgemeine Änderungen, spezifische Änderungen und der Mako (das „Gefährt des Grauens“).
Wie die grafischen Veränderungen aussehen, zeigt euch der Vergleich der Original- und der Remaster-Edition:
Allgemeine Änderungen
Laut den Entwicklern waren die Kämpfe im ersten Teil der Reihe noch stärker von Rollenspiel-Mechaniken betroffen (zufällige Würfelergebnisse), dadurch fühlten sich diese dann auch träger an als in den späteren Teilen. Dieses Problem sind die Entwickler nun angegangen, dennoch sollte durch die Änderungen das alte Spielgefühl nicht verschwinden. Damit man eine Balance zwischen neuem und altem Gameplay finden konnte, haben sich die Entwickler für folgende Änderungen entschieden:
- Shepard kann jetzt auch außerhalb von Kämpfen sprinten.
- Nahkampfangriffe werden nicht automatisch ausgelöst.
- Die Präzision und Handhabung von Waffen wurde verbessert. Präzisionsgewehre verziehen nicht mehr, über Kimme und Korn zu zielen wurde verbessert und die Zielunterstützung beim Erfassen wurde verbessert.
- Jeder Gegner erleidet jetzt Kopftreffer-Schaden. Früher waren davon nur einige wenige Feinde betroffen.
- Alle Waffen können ohne Einschränkung von jeder Klasse genutzt werden. Spezialisierungen bleiben aber den Klassen weiterhin vorbehalten.
- Waffen kühlen schneller ab.
- Munitionsmods wie Anti-Organik und Anti-Synthetik werden auch auf hohen Spielstufen gedropt oder können bei Händlern gekauft werden.
- Inventar-Verbesserungen: Ihr könnt Objekte nun als Schrott markieren und diese dann alle auf einmal umwandeln oder verkaufen. Außerdem gibt es eine Sortierfunktion.
- Die Balance von bestimmten Fähigkeiten wurden überarbeitet.
- Die Waffenkräfte wurden verbessert, indem die Stärke vergrößert wurde und die Hitze sich bei Aktivierung zurücksetzt.
Spezifische Änderungen
Natürlich wurden auch ein paar speziellere Anpassungen vorgenommen, die sich hauptsächlich auf bestimmte Bereiche des Spiels beschränken. Aber auch hier geht es im Wesentlichen um Gameplay-Änderungen.
- Truppenmitglieder können nun auch im ersten „Mass Effect“ unabhängig voneinander befehligt werden.
- Die Bosskämpfe im ersten Teil wurden angepasst und fairer gestaltet.
- Die Deckung wurde in allen drei Teilen verbessert. Es gibt an einigen Stellen mehr Deckungsmöglichkeiten und ihr kommt leichter in die Deckung oder wieder heraus.
- Die Erfahrungspunkte im ersten Teil wurden besser ausbalanciert. Damit soll die Verteilung in allen drei Teilen gleich sein. Spieler sollen dadurch auch in einem Durchgang hohe Stufen erreichen können. Es gibt außerdem keine Obergrenze mehr.
- In „Mass Effect 2“ wird jetzt mehr Munition fallen gelassen.
Der Mako (das Gefährt des Grauens)
Wer den Mako noch aus dem ersten Teil in Erinnerung behalten hat, weiß, warum wir das sechsrädrige Ungetüm „Gefährt des Grauens“ nennen. Für diejenigen, die es nicht kennen oder es einfach verdrängt haben, folgt hier noch mal eine Erklärung, welche Funktion der Mako hatte. Im ersten Teil der Reihe konntet ihr mit Commander Shepard regelmäßig per Mako die Oberflächen meist recht kahler Planeten erkunden. Das Gefährt steuerte sich aber sehr ungelenk, sprang ständig und brach aus. Im Endeffekt machte es nicht wirklich Spaß, mit dem Gefährt zu fahren. Hier haben die Entwickler aber einiges geändert:
- Die Fahrphysik wurde verbessert, damit der Mako mehr Gewicht hat und nicht so oft hüpft oder schlittert.
- Die Kamerasteuerung wurde verfeinert, um die Präzision zu erhöhen.
- Schilde laden sich jetzt schneller auf.
- Es gibt neben den Jetpack-Düsen jetzt auch ein neues Triebwerk für einen Geschwindigkeitsboost.
- Der Mako gibt euch keine EP-Strafe mehr, wenn ihr darin Gegner über den Haufen ballert.
- Lava lässt eine Mission nicht mehr sofort scheitern, sondern fügt dem Mako nach und nach Schaden zu.
Nervige Mechanik verschwindet
Der letzte Teil der „Mass Effect“-Reihe stand vor allem wegen seines Endes stark in der Kritik. Unsere Entscheidungen aus den ersten beiden Teilen hatten nur wenig Einfluss auf das Ende der Trilogie. Stattdessen spielten die zusätzlichen Modi wie Multiplayer und Companion-App eine große Rolle. In der „Legendary Edition“ ist das nun anders. Bioware hat dafür gesorgt, dass unsere Entscheidungen und abgeschlossenen Missionen aus den ersten beiden Teilen sich auf die „Galaxy at War“-Mechanik auswirken. Wer also mehr Inhalte in den ersten beiden Teilen abschließt, braucht dafür in Teil drei weniger, um eines der besseren Enden zu erhalten. Wenn ihr aber nur den dritten Teil spielt, müsst ihr entsprechend alles erledigen.
Was haltet ihr von den zahlreichen Änderungen? Schreibt es uns in die Kommentare!
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