Der britische Online-Händler GAME hat seinen Bestand an PS5-Konsolen wieder aufstocken können. Doch erneut haben Scalper zugeschlagen und weitere 2.000 Konsolen durch Bot-Käufe erworben. Diese Konsolen werden nun für horrende Preise zum Kauf angeboten.
Das Drama mit den Scalpern geht also in eine neue Runde. Denn bereits im Vorfeld konnten sich Scalper-Gruppen bei jeder Bestellwelle zahlreiche Konsolen sichern und diese dann bei Ebay und anderen Plattformen teurer verkaufen. Der neuste Fall des britischen Händlers GAME zeigt, dass die Scalper immer noch leichtes Spiel haben.
Bots sichern sich über 2.000 Konsolen
Nachdem GAME die Konsolen zum Verkauf freigab, schnappten sich die Scalper mit Hilfe des Carnage Bots über 2.000 Konsolen. Auf Twitter feierten sie dann das Ganze und prahlten damit, dass der Prozess immer leichter werde. Sie bieten die Konsolen nun für 1.199 Britische Pfund an, wie der Twitter-User Nick in seinem Tweet zeigt:
Potentielle Käufer machten ihrem Ärger Luft und ließen einen wahren Shitstorm auf die Scalper-Gruppe los. Das ging so weit, dass der Twitter-Account der Gruppe mittlerweile auf „Privat“ gestellt worden ist. Hier sind einige der Tweets von potentiellen Kunden, die sogar Ebay dazu auffordern, gegen Händler mit Wucherpreisen vorzugehen:
GAME macht den Kunden aber Hoffnung. In einem Statement an Eurogamer gibt der Händler bekannt, dass strenge Maßnahmen gegen die Scalper getroffen wurden, sodass man nur eine PS5 pro Kunde ausgeben werde. Bis jetzt sind die Bestellungen nur Vorbestellungen, weil man noch keine Zahlungen von Kunden angenommen habe. Die Aufträge sollen vorher überprüft und Zahlungen erst entgegengenommen werden, wenn die Prüfungen abgeschlossen sind.
UK will gegen die Scalper vorgehen
Doch reichen diese strengen Maßnahmen, die die Shops treffen, wohl leider nicht aus. Wie wir vor einiger Zeit schon einmal berichtet haben, könnte auch der Gesetzgebergegen die Scalper-Gruppen vorgehen. Großbritannien will die Sachlage dazu untersuchen, treibende Kraft ist der schottische Politiker Douglas Chapman. In einem Interview mit BBC Radio 4 betont er, dass es nicht im Interesse der Verbraucher sein dürfte, dass ganze Lagerbestände von Bots aufgekauft werden und der normale Verbraucher keinen fairen Zugang zum Markt erhalte. Er prognostiziert auch, dass die Situation mit den Scalpern schlimmer werde. Thomas Platt von der Cybersicherheitsfirma Netacea stimmt ihm im weiteren Verlauf des Interviews zu. Platt ist sich sicher, dass es eine Art Gesetz geben muss, das den Einsatz von Bots einschränkt.
Chapman plant, einen solchen Gesetzesentwurf im Parlament einzubringen, da die aktuelle Reaktion der Regierung auf das Problem doch recht enttäuschend sei. Moderatorin Winifred Robinson macht auch noch einmal darauf aufmerksam, dass der Einsatz von Bots in Großbritannien schon einmal für den Kauf von Konzertkarten verboten wurde.
Was haltet ihr von einem Gesetzesentwurf, der die Praktiken der Scalper unterbinden soll? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!
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