Am 05. März ist im Bundestag eine Änderung im Jugendschutzgesetz beschlossen worden. Diese könnte zur Folge haben, dass Lootboxen standardmäßig abgeschaltet sein müssen.
Lootboxen stehen schon seit einigen Jahren in der Kritik. In einigen Ländern sind sie mittlerweile sogar gänzlich verboten. In eine ähnliche Richtung soll es auch mit der Gesetzesänderung in Deutschland gehen.
Lootboxen sind Glücksspiel!
Lootboxen können mit echtem Geld oder Ingame-Währungen gekauft werden. Darin sind zufällige kosmetische Items, Freischaltungen oder Boni enthalten, die euch im Spiel unterstützen. Doch das Zufallsprinzip und die Möglichkeit, dafür Echtgeld auszugeben, haben die Debatte ausgelöst, ob es sich dabei um Glücksspiel handele.
Um Jugendliche vor Lootboxen und „anderen (Glücks-)Spielmechaniken“ zu schützen, haben einige Länder diese als Glücksspiel eingestuft. Entwickler mussten Derartiges somit komplett aus ihren Spielen entfernen mussten oder aber keine Jugendfreigabe bekommen. In China müssen z.B. die genauen Chancen und prozentualen Drop-Raten der Lootboxen angegeben werden.
Das soll sich in Deutschland ändern
In Deutschland war sich die Politik nie so richtig einig geworden. Bis jetzt, denn der Bundestag hat ein Gesetz verabschiedet, in dem es darum geht, Kinder und Jugendliche besser vor sogenannten Interaktionsrisiken zu schützen. Das umfasst unter anderem Mobbing, Cybergrooming, generelle Hassrede oder Tracking. Aber natürlich auch die sogenannten Mikrotransaktionen. Also oft kleinere Spielinhalte, die zusätzlich für kleinere und größere Summen gekauft werden können.
„Glücksspielähnliche“ oder „glücksspielsimulierende“ Mechanismen müssen laut dem Gesetzesentwurf zukünftig bei der Alterseinstufung von Videospielen berücksichtigt werden. Wie es im Gesetzesentwurf geschrieben steht, sollen „Kostenfallen wie Lootboxes“ direkt deaktiviert werden. Sollte dies nicht möglich sein, könne sich unter anderem die Alterseinstufung für die Videospiele ändern und eventuell sogar ein 18er-Rating bekommen. Das wäre für vermeintlich „harmlose“ Titel wie die „FIFA“ Reihe natürlich nicht so gut.
Einige der Passagen wurden zwar aus dem Beitrag des Parlamentsnachrichtendienstes des Bundestages entfernt, das ändert aber nichts an den Absichten, die der Bundestag mit der Gesetzesänderung verfolgt. Gegenüber Gameswirtschaft erklärte das Familienministerium, derartige „altersgerechte Voreinstellungen, insbesondere auch hinsichtlich Lootboxes“ gingen nach wie vor aus dem Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen hervor.
Starke Kritik gegen den Gesetzesentwurf
Das Thema ist sehr kompliziert und wird von allen Seiten kritisch beäugt. Laut Gameswirtschaft bemängeln bereits einige Verbände die Gesetzgebung. Ihrer Meinung nach verkompliziert das Gesetz die Lage eher, als dass es sie vereinfachen würde und die Große Koalition habe eine Chance auf einen modernen Jugendschutz verpasst.
Was haltet ihr von dem Thema? Wie ist euer Umgang mit Lootboxen? Schreibt es uns in die Kommentare!
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