Um die Ukraine zu unterstützen, haben sich 700 Indie-Entwickler/innen zusammengetan und ein Bundle für Gamer zusammengeschnürt, das 991 Inhalte für Games zur Verfügung stellt. Die so eingenommenen Spenden sollen für medizinische Hilfe und für Kinder genutzt werden.

Insgesamt sind 600 Spiele im Bundle enthalten. Für den Preis von 10 US-Dollar kann man sich das Bundle auf Itch.io kaufen und bekommt dann die Keys für die einzelnen Spiele und Inhalte. Alle Keys sind DRM-frei. Natürlich könnt ihr auch mehr für das Bundle ausgeben und freiwillig mehr Geld spenden. Insgesamt sind bis jetzt (Stand 09.03.2022 / 12:00 Uhr) 2.361.735,41 US-Dollar an Spenden zusammengekommen. Die Aktion läuft noch acht Tage und soll das Ziel von 4 Millionen US-Dollar erreichen.

Kinder schützen und medizinische Hilfe leisten

Das gesammelte Geld soll dann zu 100 Prozent an folgende Organisationen gehen:

  • Voice of Children: Die ukrainische Organisation hilft Kindern, mit den Ereignissen des Krieges fertig zu werden. So behandelt sie Kinder bei posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und hilft, wieder in den Alltag zu finden, beispielsweise in Schule und Kindergarten, um wieder einfach Kind sein zu dürfen. Während des Krieges kümmert sich die Organisation darum, dass Familien in Notunterkünften untergebracht werden und Kinder den Schutz bekommen, den sie brauchen.
  • International Medical Corps: Die Organisation ist spezialisiert auf medizinische Hilfe. So organisieren sie Medikamente, Krankentransporte und kümmern sich um die Behandlung von verletzten Zivilisten. Die Spenden fließen hier zu 89 Prozent in die medizinische Hilfe und elf Prozent entfallen auf die Beschaffung und Verwaltung der Mittel.

Die Spendenaktion ist ein weiterer Schritt, den Spieler, Entwickler und Publisher unternehmen, um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen. So spendete die Pokémon Company bereits 200.000 US-Dollar an Globalgiving, die das Geld an die verschiedenen Organisationen vor Ort verteilt.

Entwickler und Publisher ergreifen weitere Maßnahmen

Andere Entwicklerstudios haben den Verkauf und die Unterstützung der Spiele in Russland erst einmal auf Eis gelegt.

  • CD Projekt Red: Digitale Verkäufe und Handelsversionen werden nicht mehr nach Russland und Belarus verkauft. Der Online-Marketplace GOG wurde ebenfalls für beide Länder gesperrt.
  • Activision Blizzard: Verkauf von Spielen und Zusatzinhalten ist für Russland gesperrt worden. Die Belegschaft sammelt Spenden für die Ukraine, so sind bereits rund 300.000 US-Dollar zusammengekommen.
  • EA: Verkauf von Spielen, Zusatzinhalten und In-Game-Währungen soll in Belarus und Russland vorerst gestoppt werden. Zudem wurden russische Teams aus „FIFA 22“, „FIFA Mobile“ und „FIFA Online“ sowie russische und belarussische Teams aus „NHL 22“ entfernt.
  • Microsoft: Das Unternehmen stellt sämtliche Geschäfte in Russland ein, solange der Krieg andauert. So werden vorerst keine Produkte, Services und Spiele mehr angeboten.
  • Sony: Sony hat angekündigt, 2 Millionen US-Dollar an Flüchtlinge und Kinder aus der Ukraine zu spenden. Der Release von „Gran Turismo 7“ wurde zurückgezogen – ein Statement, wie es mit den Verkäufen in Russland weiter gehen soll, steht aber noch aus.
  • Nintendo: Nintendo hat sich noch nicht konkret geäußert. Jedoch musste das Unternehmen aufgrund des Werteverfalls des Rubels den Verkauf im russischen Nintendo eShop stoppen und hat deshalb die Seite erst einmal auf Wartung gesetzt.

Man scheint sich in der Gamingwelt aber sehr einig zu sein, die Menschen und vor allem die Kinder in der Ukraine unterstützen und mit den Spenden auch schützen zu wollen.

Werdet ihr euch das Indie-Bundle holen? Was haltet ihr von den Maßnahmen, die die Gaming-Industrie getroffen hat?

Bild: Itch.io

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