Man scheint es bei Blizzard wirklich ernst zu meinen, nach dem Skandal die Missstände abzubauen. Laut Berichten soll der Publisher nun weiteren 20 Mitarbeitern, die im Zusammenhang mit den Skandalen stehen, gekündigt haben und rund 20 andere „diszipliniert“ haben.
Die Maßnahmen gehen aus einem Bericht der Financial Times (Paywall-Artikel) und Kotaku hervor, die ebenfalls darüber berichten. Für die entlassenen Mitarbeiter wird nun Ersatz gesucht bzw. werden weitere Stellen in andere Abteilungen geschaffen.
Missstände beseitigen und Störfaktoren aus dem Unternehmen entfernen
Nach den Sexismus-Skandal versucht Blizzard aufzuräumen. So mussten bereits hochrangige Mitarbeiter wie der ehemalige Blizzard-Chef J. Allen Brack und auch „Diablo 4“-Chef Luis Barriga ihren Hut nehmen bzw. sind freiwillig aus dem Unternehmen ausgeschieden. Neben den Entlassungen arbeitet Blizzard auch daran, explizite Inhalte aus den Spielen zu entfernen und will mit der Zeit auch Anspielungen auf Mitarbeiter, die mit dem Skandal in Verbindung stehen, beseitigen.
Bereits im Laufe der Klagen kündigte CEO Bobby Kotick an, dass es zu Entlassungen kommen werde. Unter den 20 Entlassenen sollen auch einige Führungskräfte sein, Namen wurden dabei keine genannt. Offenbar nimmt es die neue Doppelspitze Jen Oneal und Mike Ybarra aber ernst und will eine neue Unternehmenskultur schaffen, in der sich die Mitarbeiter wohl und sicher fühlen. Das bestätigt auch Fran Townsend im Interview mit der Financial Times.
Position schützt nicht bei Fehlverhalten
In einem offenen Brief spricht die Vorsitzende für innere Angelegenheiten davon, dass 19 Stellen für das „Ethics & Compliance“-Team (Abteilung für Gleichberechtigung) geschaffen wurden. Im Interview mit der Financial Times geht Townsend etwas näher auf die neuen Maßnahmen ein.
„Es ist egal, welche Position du im Unternehmen hast oder welchen Job du machst. Wenn du dir irgendein Fehlverhalten leistest oder als Teamleiter so eine Kultur tolerierst, die nicht zu den Unternehmenswerten passt, müssen und werden wir agieren“, so die 59-Jährige gegenüber der Financial Times.
Dass gerade solch eine Aussage von Townsend kommt, dürfte bei vielen Fans für Unmut sorgen, denn sie selbst war im Zusammenhang mit dem Skandal bereits negativ aufgefallen. Sie hatte als damalige Executive Vice President for Corporate Affairs und als ehemaliger Executive Sponsor des Frauennetzwerks bei Blizzard das Unternehmen vehement verteidigt – woraufhin über 3.000 Mitarbeiter ihren Rücktritt gefordert haben und sie diesen daraufhin nachkam.
Was meint ihr zu der neuen Unternehmenskultur? Schreibt uns eure Meinung dazu in die Kommentare!
Bild: Activision Blizzard
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